Der Fasnatruf der Faschingszunft Alberschwende sagt alles!? Nur, fragt unser Narr: Was haben Wildschweine und Fasnat gemeinsam?
Exakt am 12. Dezember 1985 war eine Treibjagd auf richtige Wildschweine im Alberschwen-der Mösle angesagt. (In Vorarlberg waren landauf, landab sporadisch echte Wildschweine gesichtet, die vom Osten und über den süddeutschen Raum Vorarlberger Boden querten.) Eine beachtliche Jägerschaft des Dorfes war jedenfalls an besagtem Tag auf der Pirsch nach den seltenen Tieren. Tatsächlich traf eine der Wildsauen der tödliche Schuss. Kurz darauf folgte ein zweiter Schuss auf ebengleiche Wildsau. Nachdem gerätselt worden war, warum ein zweiter Jäger auf das bereits erlegte Tier gezielt hatte, wusste dieser mit Sicherheit, die Sau habe mit den Augen gezwinkert. Und prompt fuhr im Februar 1986 ein Jagd-Fasnat-Wagen bei Vorarlberger Umzügen mit, auf dem geschrieben stand:
„Wenn du als Wildsau bist gestorben –
dann musst du`s eben glauben –
du darfst nicht zwinkern mit den Augen –
sonst kommt der Jäger aus Achrot
und schießt ein zweites Mal dich tot!“
Unser Narr kommt zur Erkenntnis, dass Jagd-Trophäen genauso gefragt sich wie Fasnator-den. Viele Narren geben dies nur nicht gerne zu. Jedenfalls ist die Alberschwender Wildsau im dörflichen Fasnatgeschehen jährlich mehr gewachsen bis 2004 fünf „Frischlinge“ (Narren-kinder der Geschichte) die Vorarlberger Fasnat bereicherten. Weidmannsheil! – oder – He – wo – a Wildsau!
Text stammt aus dem Buch „Die fünfte Jahreszeit vom Arlberg bis zum Bodensee“ von Herti Henss, 2004 Hecht Verlag
Kapitel: Vorarlberger Fasnat auch Geschichte(n), Sagen Rezepten